Ausländische Sportwettenseiten bleiben in der Schweiz weiterhin zugänglich

Weder das neue Geldspielgesetz, noch die technische Blockierung von nicht autorisierten Wettseiten führen dazu, dass ausländische Sportwettenseiten für Schweizer Spieler unzugänglich werden. Dies ergab eine Umfrage der Sendung "Mise au Point". Zudem werden diese Seiten auch weiterhin auf illegalen Werbeanzeigen beworben und von Betreibern mit Sitz auf Malta oder den Cayman Islands unterhalten.

Dabei gibt es in der Schweiz nur zwei Veranstalter, die Sportwetten legal anbieten dürfen: die Loterie Romande und Swissloto, beides gemeinnützige Organisationen. Gemäß Artikel 130 des Geldspielgesetzes droht jedem ausländischen Website-Veranstalter, der illegal Sportwetten anbietet, eine Strafe von bis zu drei Jahren Gefängnis. In der Praxis haben die Sperrmaßnahmen dazu geführt, dass fast 180 Domainnamen blockiert wurden und die größten ausländischen Glücksspielseiten, darunter Betclic und Winamax, von der Schweiz aus nicht mehr erreichbar sind. Übrigens haben die drei Websites, die im Mai im Namen der Wirtschaftsfreiheit vor dem Bundesgericht gegen die Sperrmaßnahmen geklagt hatten, ihren Prozess verloren.

Laut den Spielern ist dieser Erfolg jedoch trügerisch. " Eine Sperre gibt es nicht. Die alten ausländischen Seiten sind immer noch zugänglich und es gibt ständig neue Angebote. Die Werbung ist überall in den sozialen Netzwerken und im Internet ", sagte in der Sendung ein Spieler, der Hunderttausende von Franken bei Sportwetten verloren hat. In der Tat sind einige Plattformen, darunter Solobet und Bahigo, trotz der von der GESPA (Interkantonale Geldspielaufsicht) ergriffenen Maßnahmen illegal von der Schweiz aus zugänglich. Ihre Strategie: Sie ändern ihre Internetadresse alle drei Monate geringfügig. Und um Spieler anzulocken, setzen die illegalen Seiten auch auf Tipser.

Zur Erinnerung: Der Bund hat im Frühjahr angekündigt, eine Weiterentwicklung des Geldspielgesetzes von 2019 in Angriff zu nehmen. Dabei sollen die Sperrmassnahmen und die Werbung für Sportwetten analysiert werden. Laut RTS verstiessen bei der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements zahlreiche ausländische Websites und Tipser weiterhin ungestraft gegen das Gesetz.